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konzept : treffen : künstlerInnen : filmprogramm
Saskia Holmkvist

Saskia Holmkvist, lebt und arbeitet in Stockholm
Die Frage, wie Glaubwürdigkeit erzeugt und erhalten wird, ist einer der Ausgangspunkte von Saskia Holmkvists Arbeit. Sie untersucht, wie wir Nachrichten verstehen, indem wir Elemente wie den Klang der Stimme mit dem, was gesagt oder getan wird, in Verbindung bringen. Dieses Vorgehen ist in ihren Filmen System (2001), Eight Martini (2004) und Interview with Saskia Holmkvist (2005) zu sehen. Diese Filme machen transparent, wie Machenschaften im Sozialen und Politischen sowie im Bereich der Unterhaltung konstruiert sind. In ihren jüngsten Projekten hat sie mit Kunstinstitutionen und PR-Firmen hinsichtlich der Frage kollaboriert, wie Werbung im Kunstbereich konstruiert wird. Saskia Holmkvists Arbeiten richten ihr Augenmerk darauf, wie Dinge – auch in Kunstinstitutionen – durch Sprachmodelle, Information und Repräsentationen kommuniziert werden.


Internship in Private

An vielen Arbeitsstätten greift man heutzutage auf die Arbeitskraft gut ausgebildeter unbezahlter PraktikantInnen zurück. Wenn qualifiziertes Personal unentgeltlich arbeitet, hat das Auswirkungen auf die Balance der Rollenverteilung und es entsteht ein schlechtes Gewissen, das auf verschiedene Weise kompensiert wird. Der ZEIT-Artikel Generation Praktikum (2005), in dem Matthias Stolz von seinen eigenen Erfahrungen als Praktikant berichtete, gab den Anstoss zur Diskussion über die heutigen prekären Arbeitsbedingungen für PraktikantInnen mit Hochschulabschluss. In meinen Nachforschungen, die ihren Ausgang in der Diskussion der ‹Generation Praktikum› nahmen, interessiert mich, welche Auswirkungen diese Arbeitsbedingungen sowohl für PraktikantInnen als auch für Angestellte und ArbeitgeberInnen auf privater Ebene haben.


Das hohe Tempo in der Gesellschaft lässt uns nicht immer die Zeit, uns in Relation mit den allgemeinen Strukturen, innerhalb derer wir arbeiten, zu sehen. Daher habe ich den Problemkomplex der Rolle von PraktikantInnen auf dem Arbeitsmarkt durch die vermutlich privateste Gesprächsform untersucht: Ich habe drei ehemalige PraktikantInnen und zwei KuratorInnen der Shedhalle gebeten, sich mit einem Therapeuten zu treffen. In den Therapiesitzungen sprechen sie über ihre persönlichen Erfahrungen mit der Arbeitssituation im Verhältnis zur Rolle des Praktikanten/der Praktikantin in der Institution. Ein vertieftes Gespräch über Werte, Ideale und die Sichtweise der Bedingtheit der eigenen Rolle. Ein Gespräch darüber, wie Arbeitsbedingungen unsere Privatsphäre beeinflussen.

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