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einführung : konzept : künstlerische beiträge
South of Heaven (2003)
Gardar Eide Einarsson


Zwischen konformistischen Utopien eines skandinavischen Nationalstaats auf der einen und globalisierter Megakonzerne auf der anderen Seite enttäuschen die Kunden während der Eröffnung einer neuen Ikea-Filiale in Norwegen die Erwartungen rationalen Sozialverhaltens: die sorgfältig geplante Eröffnung der kommerziellen Goldgrube wird gestürmt. Von den anwesenden Ordnungshütern ungläubig beobachtet, verwandelt sich die Schlange in einen Miniaufstand und die entspannte modernistische Feier in ein spontanes (selbst-) organisiertes Chaos. Die Szene ereignet sich in einem jener undefinierbaren Parkplätze, die den größten Teil des quasi-öffentlichen Raumes ausmachen. Gekennzeichnet durch Massenware, die in einer Art Nicht-Design gestaltet ist, durch Maschendrahtzaun, unbequeme Bänke, Absperrungen und unspezifisches Grün wird aus diesen Räumen die Bühne für eine andauernde Schlacht der Interpretationen und Neuinterpretationen, auf der die Politik des Alltags gelebt wird und eine Vielzahl von Zeichen und Insignien miteinander existieren und konkurrieren.

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Gardar Eide Einarsson, South of Heaven (2003)

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