programmkünstlerInnen

konzept : künstlerInnen
Bureau d’Etudes: Governing by Crisis, 2004; World Gouvernement, 2005; Polycommunism, 2001/09

Die Ausstellung ist gleichsam eingerahmt von den Weltkarten der Macht, wie sie Bureau d’Etudes bereits seit Jahren konzipieren. Diese Kartografierungen gegenwärtiger politischer, sozialer und ökonomischer Systeme stellen die Plattform dar, auf der wir uns bewegen und unser Leben leben. Ziel dieser Karten ist es, das, was gemeinhin nicht sichtbar ist, sichtbar zu machen. Die erste Karte stellt die Krise um 2001 ins Zentrum und zeigt auf, in welcher Form der internationale Währungsfonds in die Erhaltung von Machtssystemen, wie z.B. dem Militärregime in Argentinien, involviert ist. Die zweite Karte „World Gouvernement“ thematisiert die neue Struktur von Macht. Diese stellt sich nicht mehr in Form eines geschlossenen, hierarchisch eindeutig strukturierten Weltstaats dar, wie er sich nach dem zweiten Weltkrieg herausbildete, sondern als flexibles, „meta-administratives“ Netzwerk, das in sämtliche Sphären interveniert und sich ständig neu konfiguriert. Dieses toleriert nunmehr nicht nur Krisen und Konflikte, sondern es profitiert und konstituiert sich sogar aus der „Unordnung“ der Welt. Die „Weltregierung“ verhalte sich, so die französische Gruppe, wie ein Chaos regulierender Körper. Die letzte Karte namens „polycommunism“ eröffnet utopische Visionen, bezieht sich dabei aber auf bestehende Communities und Netzwerke. Es sind Möglichkeiten und Verbindungen von Dingen, auf der Basis bereits existierender Zusammenhänge.

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