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[Das Archiv ist während der Ausstellungszeiten geöffnet, in übrigen Zeiten
bitte vor Besuch telefonisch anmelden.]

Ursprünglich Doku-Stelle genannt, wollte das Shedhalle-Team im Jahre 1996 eine Bühne für Recherche, Literatur, Zeitschriften, Video und Musik schaffen, die parallel zum Ausstellungsprogramm von der Öffentlichkeit benützt werden konnte. Die treppenartige Struktur war gleichzeitig als Sitzfläche für Veranstaltungen und als Reservoir für das Material gedacht. Schon damals sollte eine bequeme Situation einladen, Musik zu hören, Videos zu schauen oder Texte zu lesen. Dieses Bühnenelement war der Auftakt des heutigen Archivs.

Da die Doku-Stelle stetig wuchs, wurden niedrige Regale gebaut, in denen auch Monitore und Abspielgeräte eingepasst waren. Anfangs stand die acht Meter lange Regalzeile an einer Wand entlang. Mit der Zeit entstand das Bedürfnis, das Material gezielter zu sammeln und einzuordnen. Schon die Terminologien für das Wandelement — Doku-Stelle / Bibliothek / Archiv / Schriftentausch — zeigten, dass eine Präzisierung nötig geworden war. Oft wurde auch die Vielfalt an Farben und Formen als für die Ausstellungsexponate optisch störend empfunden und die fixe Aufstellung, welche die Gestaltungsmöglichkeiten des Raums einengte, bemängelt. Das Projekt never look back (2001) beabsichtigte, anhand von verschiedenen Fragestellungen eine aktuelle Standortbestimmung kritischer kultureller Praxis vorzunehmen. Für die Ausstellung wurde das Archiv neu aufgearbeitet. Das gesamte Material wurde von Susanna Perin und Alice Cantaluppi sortiert und in Rubriken gefasst, denen eine Farbe zugeteilt wurde, um Informationen, Publikationen und Videos rund um die in den 90er Jahren in der Shedhalle produzierten Projekte zu erschliessen. Der Bestand wurde durch eine Informationssammlung zum Thema Kreis 5 ergänzt, da die Entwicklung des Stadtteils 5 in den 90er Jahren für die Entwicklung des kulturellen Klimas in Zürich exemplarisch war. Zusätzlich wurden Informationen über aktuell laufende Projekte und Aktivitäten der Schweizerischen unabhängigen Szene hinzugefügt, um u. a. über die Bedeutung von „independent" und „kollektiv" nachzudenken. Angedacht war eine digitale Erfassung des Archivs. Während der darauf folgenden Jahre wurde das ganze Archiv oft umplatziert und je nach Thema wurden Teile in die Ausstellungsgestaltung integriert. Die Ästhetik der Regale, vor allem der Rückwände, war unbefriedigend und die vielen Verschiebungen hatten sie arg strapaziert. 2004 wurde Dan Wilkinson eingeladen, Ideen für ein neues Archiv zu entwickeln. Eine Recherche zur Modernen Zooarchitektur des Dudley Zoo in England war Ausgangspunkt für die neue Gestaltung aus meist bestehendem Material, das wiederverwertet wurde. Er baute eine Archiv-Landschaft mit Lounge und Sichtungsstation. Das komplette Archivmaterial musste nun neu sortiert werden. Gleichzeitig bot sich die Gelegenheit Videos, welche sich in diversen Schränken angehäuft hatten, auch zu erfassen und einzusortieren. Anfangs 2005 nahm Marina Klinker die Aufgabe, ein neues Sytem für das Archiv aufzubauen, in die Hand. Sie übernahm das Navigationssystem von „never look back“ nach Farben und Themenbereichen weitgehend und gab sämtliche Videoarbeiten und einen Teil der Schriften in ein eigens von ihr für die Shedhalle kreiertes Erfassungssystem ein, damit der Bestand mittels der Suchmaschine vor Ort abgerufen werden kann.

Jetzt hat das Archiv einen festen Platz neben dem Eingang. Da sich nicht alle Projekte in die vorhandenen Kategorien einteilen lassen, werden neue entstehen. Auch die vollständige Erfassung der Datenbank steht noch bevor.



Das Archiv umfasst Informationen und Materialien, die für die Arbeit in der Shedhalle repräsentativ sind. Hierzu gehören neben Büchern, Katalogen, Fanzines, Platten, CDs und zahlreichen Videos auch Sammlungen von Flugblättern oder Ordner mit kompilierten Texten. Bei den Videos handelt es sich grösstenteils um Videos von KünstlerInnen- und Mediengruppen. Das Shedhalle-Archiv ist öffentlich zugänglich, die Publikationen, Ordner, Videos, etc. können aber nicht ausgeliehen werden.

Themenbereiche des Archivs
Kunstproduktion
Feministische Theorie
Gender
Ökonomie/Globalisierung
Postkolonialismus/Migration
Pop Culture
Urbanismus
Medien
Technologiekritik
Militarisierung und Friedenspolitik