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konzept : künstlerInnen
Uriel Orlov

Old Haunt

Im Englischen verweist das Idiom 'old haunt' auf einen Ort, der in der Vergangenheit häufig besucht wurde. Dieser Ausdruck, den man nicht wörtlich übersetzen kann, beschwört die Vorstellung eines Geistes herauf. Geister der Lebenden und der Toten, individuelle wie auch kollektive Geister, suchen Orte heim. Mit einem Wort: Orte sind bevölkert und Geister helfen, ihre reale, jedoch ungreifbare Geschichtlichkeit herzustellen – ihr lebendiges Gedächtnis.

Das Gedächtnis, sofern es affektiv und magisch ist, behält nur jene Geschehnisse, die ihm passen. Es hütet unscharfe oder teleskopische Erinnerungen, persönliche oder politische, globale, lokale oder weit entfernte, partikulare oder allegorische. Das Gedächtnis ist stets der (Selbst-)zensur wie der Projektion unterworfen.

Um einen Tisch versammelt ist ein Ensemble aus fünf Sprechern, die – auf Schwitzerdütsch und bei Wein und Zigaretten – sich an das Café Odeon in Zürich erinnern: Eine zeitgenössische, noch nicht zerfallene Ruine, in derem noch intakten Art-Nouveau Interieur vergangene Utopien, Geschichten und Persönlichkeiten hausen.

Das Video Old Haunt imaginiert dieses Ereignis anhand eines Sprech-Chors der eine bald harmonische bald dissonante Polyphonie von Namen, Daten und Anekdoten vorträgt. Zusammen mit Teilnehmern aus dem Publikum lotet das A-Capella-Quintett die Vergangenheit aus der Sicht der Gegenwart aus.



Darsteller: Martin Dreyfus, Gabrielle Gutmann, Urban Gwerder, Rudolf Velhagen, Peter K. Wehrli, Sissi Zöbeli, Stefan Zweifel

Kamera, Ton und Assistenz: Maria Büchel, René Baumann, Karin Gadient, Armin Nussbaumer, Tashi Lobsang Sotrug

Sound Design: Mikhail Karikis

Diese Arbeit wurde unterstützt von der Shedhalle Zürich und IFCAR (Institut für Gegenwartskünste) der ZHdK 

Vielen Dank an: Sønke Gau, Michael Hiltbrunner, Martin Jäggi, Rachel Mader, Siri Peyer, Christoph Schenker, Katharina Schlieben  






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