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24 / 7 : Open Desktop. Ein partizipativer Arbeitsraum.

Projekt von: Valérie Anex, Kasia Boron, Giulia Cilla, Cecilia Cardoso Rodriguez, Gaël Lugaz, Urduja Manaoag, Eva May, Laura von Niederhäusern, Danaë Panchaud, Jean-Marie Reynier, María Sánchez García.

Studiengang CCC (Critical Curatorial Cybermedia), Geneva University of Art and Design

Was heisst es über Selbstorganisation zu arbeiten? Es heisst mit Selbstorganisation zu arbeiten!

Als StudentInnen des Studiengangs CCC haben wir während mehreren Monaten zu Fragen der Arbeitsbedingungen von Frauen und Minoritäten in der kulturellen Produktion gearbeitet. Es lag in der Natur der Sache, nicht nur die Theorie zu befragen, sondern auch die Praktiken der Selbstorganisation. Wir entschieden, unser Ideal einer demokratischen und offenen Gruppenarbeit weitgehend umzusetzen, und so die Diktatur produktorientierter Konklusion zu vermeiden.

Was wir in der Shedhalle zeigen, ist deshalb eine Visualisierung beider gleichberechtigter Ebenen unseres Projekts: die Produkte und der Prozess. Die Produkte sind Rechercheergebnisse und Objekte, die individuell oder in kleinen Gruppen realisiert wurden und einige Aspekte unserer verschiedenen Interessen und Herangehensweisen zeigen, von Forschung über spezifische selbstorganisierte Gruppen bis zu in kollaborativer Produktion entstandenen Objekten. Hierbei markiert gerade die Prozesshaftigkeit den inhaltlichen Rahmen des Projekts. Dieser Aspekt wird vordergründig in unserer “Arbeitsplatz-Installation” in der Ausstellung, durch den Blog, die Videos, die Bilder und Protokolle der Sitzungen hervorgehoben, geht aber in Wirklichkeit darüber hinaus. In einer Gruppe von 11 Personen zu arbeiten, heisst viel Geduld, verschwendete Zeit, Wiederholungen, Missverständnisse und viel Kaffeetrinken. Gleichzeitig visualisiert unser Versuch als Gruppe zu arbeiten einige der schönsten Aspekte des Ideals von Selbstorganisation. Diese Art von Arbeiten heisst Wissen teilen anstatt sich einer hierarchischen Entscheidungsstruktur unterzuordnen. Es heisst als Gruppe im ständigen Wechsel von Aufbau und Abbau, Aktivität und Stillstand zu funktionieren. Um das Konzept der Selbstorganisation nicht nur als Mittel zum Zweck zu sehen, sondern auch als eine alternative und schliesslich humanere Arbeitsmethode als die zielorientierten, hierarchischen Effizienzmaschinerien, die wir in den meisten zeitgenössischen Arbeitsplätzen vorfinden.




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