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Dimitrina Sevova (Zürich)
Unbeschreiblich weiblich*

Dimitrina Sevovas Projekt „Unbeschreiblich weiblich“, bestehend aus Video, Archiv, Objekten und Text, widmet sich der Reflektion über den Umgang mit Popkultur von Frauen und anderen Persönlichkeiten in der lokalen Szene in Sofia, Bulgarien. Im Vordergrund von Sevovas Betrachtungen und Reflexionen steht die Rolle der Musik, als einem traditionell männlich kodierten Bereich. Dabei werden die Positionen verschiedener Generationen gegenübergestellt und auf ihre ideellen als auch stylistischen Werte, ihre diesbezüglichen Unterschiede oder Gemeinsamkeiten befragt. Wie hat Musik das Begehren und die Identität, welche sich von einer nicht westlichen in eine schrittweise immer westlicher werdende Identität verändert? Wie sind (Gender-)Rollen stereotypisch verteilt, und wie können alternative Praktiken und Musik sie aufbrechen und Anderssein und Utopien hervorbringen? „Unbeschreiblich weiblich“ basiert auf aktuell aufgenommenen
Video-Interviews mit AktivistInnen der alternativen Musik- und Kunstszene kurz nach der Öffnung des eisernen Vorhangs und aus der jetztigen Szene, sowie aus Zeitdokumenten und Videos der frühen 1990er Jahre, was zugleich eine Zeitreise der Künstlerin in ihre eigene Vergangenheit darstellt.
Jegliche Ähnlichkeit mit tatsächlichen Personen ist in keiner Weise erfunden. Jede Protagonistin, jeder Protagonist spielt eine ihrer bzw. seiner Rollen, mit Ausnahme der Ausschnitte aus Spielfilmen und musikalischen Clips. Der Film erhebt nicht den Anspruch, einen Gesamtüberblick über die Szene zu vermitteln, sondern bietet Fragmente
und Spuren an. Der Film, produziert von code flow, folgt einer Reise nach Sofia im Februar 2007, und Treffen mit aus den Augen verlorenen und wieder gefundenen Freunden.
* Der Titel ist dem Musikstück Unbeschreiblich weiblich von Nina Hagen
von 1978 entlehnt.
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Dimitrina_Sevova.jpg
Dimitrina Sevova, Self-portrait in her studio. Sofia, 1991
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