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sprung ins kalte wasser : beiträge
Angela Sanders
Geisteswissenschaften kartografieren
, 2006
 
Seit im 20. Jahrhundert mit Jean-François Lyotard die postmoderne Wende sowie das Ende der grossen Erzählungen eingeläutet wurde und das autoritär vorherrschende abendländische Wissen und deren Erkenntnishaltung der "Wahrheit" von poststrukturalistischen Intellektuellen unter Beschuss geriet, haben sich eine Reihe vielfältiger, spezifischer und kritischer Denkweisen entwickelt, die sich wiederum in einzelne Wissenschaftsdisziplinen bündeln lassen.

Gemeint sind hier die neueren Theorieansätze von Diskursanalyse über die Lacansche Psychoanalyse bis hin zum Dekonstruktivismus, welche die Geistes-, Sozial- und Kunstwissenschaften massgeblich beeinflusst und das Aufkommen von "Wissensfeldern" wie den Postcolonial, Black, Queer, Cultural, Media, Gender oder Visual Studies herbeigeführt haben.
 
Der Versuch einer Kartografierung unterschiedlichster Theorieansätze ist aus einem Bedürfnis heraus entstanden, sich in diesem non-linearen, unüberschaubar scheinenden Theorien-Dschungel zu verorten und Position zu beziehen.

Diese "Karte der Geisteswissenschaften" hegt keinerlei Ansprüche, den Kriterien der Wissenschaft oder der künstlerischer Gestaltung zu genügen. Sie stellt eine subjektive Momentaufnahme dar, die ganz nach dem Motto "fragile good" bereits vorhandenes Wissen in Form von so genannten "theoryscapes" imaginiert und visualisiert, und gleichzeitig auf die wertvollen Schnittmengen zwischen Kunst und Sozialwissenschaften verweisen will.