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programmthematische reihekünstlerische beiträge

einführung : konzept : künstlerische beiträge
déjà vu (1999)
35 mm übertragen auf DVD, 23 min
Lisl Ponger

Schon von den ersten Bildern an, der Parade, die über die Leinwand zieht, sind die ZuschauerInnen verführt. Sie geraten in den Sog der fremdartigen, zugleich sonderbar vertrauten Aufnahmen von Menschen und Orten.

Der Film, der aus Amateurmaterial unterschiedlichster Herkunft besteht, stellt ein Archiv dar, eine Sammlung von Klischees exotischer Andersheit. Geographischer Unsinn, der jetzt einem anderen Rhythmus folgt. Andenken an Orte in einer Zeit, in der man Fotos statt Seide, Super 8-Filme statt Gewürze nach Hause bringt. Diese persönlichen Erinnerungsstücke sind aus über 60 Stunden Filmmaterial ausgewählt und bezeugen eine Sichtweise, eine weiße Weltsicht, mit ihren unausgesprochenen Hierarchien.

Die Aufnahmen könnten in aller Unschuld geschossen worden sein, doch es ist die Unschuld unbewusster Komplizenschaft. Im Rahmen von déja vu erhält man einen anderen Blick auf jene Sammelleidenschaft, die in scheinbarer Naivität all die Wunder dieser Welt zusammenträgt.
(aus einem Text von Tim Sharp)

Lisl Ponger, déja vu (1999)
Videostill, Courtesy Charim Galerie, Wien /Vienna

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