archiv

2009 : 2008 : 2007 : 2006 : 2005 : 2004 : 2003 : 2002 : 2001 : 2000 : 1999 : 1998 : 1997 : 1996 : 1995 : 1994


programmfilmreihe

einführung : filme
FILMREIHE - EINFÜHRUNG

Die Shedhalle möchte neben anderen Projekten eine Filmreihe als regelmäßige Veranstaltung etablieren. Jeden ersten Donnerstag im Monat werden ab 20.00 Uhr im Kino der Shedhalle Filme und Videos gezeigt, sowie Gespräche mit FilmemacherInnen, KünstlerInnen, TheoretikerInnen und RegisseurInnen angeboten, um unabhängig von den Ausstellungsprojekten ein Forum für Kunst- und Filminteressierte zu schaffen.

Die Filmreihe setzt sich mit dem Verhältnis von Dokumentation und Fiktion sowie narrativen und fiktionalen Strategien in künstlerischen Filmproduktionen auseinander. Die These der "Authentizität als Darstellungsform" geht davon aus, dass Authentizität in medialer, ästhetischer wie nichtästhetischer Kommunikation grundsätzlich als Form, Resultat bzw.Effekt medialer Darstellung verstanden werden muss. Formate wie Doku-Fictions, Reality-TV oder auch "Big Brother" verdeutlichen anschaulich eine Hinwendung jüngerer Fernsehformate zu Inszenierungen des Medialen und liefern damit Variationen des Realen. Das durch die Form der Darstellung suggerierte "Authentische" ist Ergebnis einer Inszenierung, die auf Show-Effekte und Ereignischarakter abzielt. Komplizierter als in diesen Beispielen stellt sich für die Filmreihe das Verhältnis von Realität, Dokumentation und Fiktion im künstlerischen Film dar.

Ermöglicht durch die Digitalisierung ist es in den letzten Jahren zu einer Verbilligung der Produktionsmittel gekommen, welche das Medium Film demokratisiert hat und eine Vielzahl künstlerischer Arbeiten nach sich zog, deren Inhalt und Ästhetik sich an dem Dokumentarischen orientieren.Während auch der "klassische" Dokumentarfilm grundsätzlich jene Wirklichkeit medialisiert, über die er zu berichten vorgibt, ist der Zusammenhang zwischen Wirklichkeit und deren Abbild im künstlerischen Film nochmals ein anderer: Er bedient sich verstärkt narrativer, fiktionaler und ästhetisierender Elemente und führt häufig die Inszenierungsformen des Medialen vor. Das Interesse dieser Filmreihe gilt künstlerischen Video- und Filmproduktionen, die manchmal der Ästhetik des Spielfilms näher stehen als der des Dokumentarfilms, und die durch die Einbeziehung fiktionaler Strategien über die Frage nach der medialisierten Wirklichkeit hinausgehen. Die Filmreihe der Shedhalle möchte die Analyse von der anderen Seite beginnen, weniger von der Überlegung der Authentizität der Bilder her, als vielmehr das Potential und die Charakteristik narrativer fiktionaler Bildsprachen untersuchen.

Die Filmreihe findet jeden 1.Donnerstag im Monat um 20.00 Uhr im Kino der Shedhalle statt.


Konzept und Text: Sønke Gau und Katharina Schlieben